Wie das Geschäftsmodell der Datenkartelle Menschenrechte bedroht
Wer: Amnesty International Tübingen
Dass die Dienste von Google und Facebook nur scheinbar kostenlos sind und wir statt mit Geld mit unseren Daten und unserer Aufmerksamkeit zahlen, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Trotzdem sind die Logik des Geschäftsmodells und deren weltweiten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen vielen nicht klar. Während Google und Facebook beinahe alles über ihre Nutzer_innen wissen, durchschauen die Bürger_innen weder Ausmaß der Datensammlung, noch die Funktionsweisen und Optimierungsziele der Algorithmen. Auch die weitreichenden Ambitionen der Konzerne, wie z.B. Facebooks Versuch, eine internationale digitale Währung zu etablieren und Googles Bemühungen Daten aus nationalen Gesundheitssystemen zu akkumulieren, werden aktuell wegen der Covid-19-Krise kaum noch diskutiert.
In dem Vortrag von Dr. Uwe Oestermeier, Mitglied der Themenkoordinationsgruppe Menschenrechte im digitalen Zeitalter von Amnesty International, wird das Real Time Bidding als Kernelement der Geschäftsmodelle näher erläutert sowie Untersuchungen zum Ausmaß der Datenerhebung und zur Diskriminierung durch Algorithmen vorgestellt. Das Fazit ist, dass das Geschäftsmodell der Datenkartelle die Gefahr einer globalen automatisierten Verhaltensteuerung birgt, die unsere Selbstbestimmung dauerhaft gefährdet. Die von Amnesty geplante Kampagne zu den Datenkartellen von Google und Facebook stellt deshalb folgerichtig deren Geschäftsmodell in den Mittelpunkt der Kritik.
Wann: Donnerstag, 28.05.2020 um 18 Uhr
Zugang: https://meeting.amnesty.de/b/pau-tkk-k6u
Zugangscode: 488419